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1. Landeskunde des Reichslandes Elsaß-Lothringen - S. 49

1912 - Breslau : Hirt
C. Geschichtliche Entwicklung, Verfassung und Verwaltung. 49 (Fig. 23, S. 62.) Sie umfaßt 6 Fakultäten (evang.-theologische, rechts- und staatswissenschaftliche, medizinische, philosophische, mathematisch-naturwissen- schaftliche und kath.-theologische). Die Verwaltung des Pust- und Telegraphenwesens sowie der Eisen- bahnen in Elsaß-Lothringen steht dem Reiche zu. Unter der Leitung des Reichsamts in Berlin sind die Verwaltung und der Betrieb der dem Deutschen Reiche gehörigen Eisenbahnen in Elsaß-Lothringen der Generaldirektion zu Straßburg übertragen. Sie verwaltet außerdem die vom Deutschen Reiche 8. Deutsche und französische Grenzbefestigungen. (Aus der E. von Seydlitzschen Geographie.) im Großherzogtum Luxemburg und in der Schweiz gepachteten Bahnstrecken. Die Gesamtlänge der im Jahre 1909 im Betriebe der Reichseisenbahn- Verwaltung befindlichen Eisenbahnen betrug 2140 km. Entsprechend der großen Bedeutung, die Elsaß-Lothringen als Grenzland zukommt, stehen vom Reichsheere nicht nur zwei Armeekorps im Reichs- lande, das 15. im Elsaß, das 16. in Lothringen, sondern es haben auch die einzelnen Truppenkörper eine größere Stärke als im Innern des Reiches. Überdies sind jedem der beiden Armeekorps aus anderen Staaten des Reiches größere Bestände zugeteilt. So befindet sich im Bereiche des 16. Armeekorps disloziert eine bayerische Infanteriebrigade- ebenso im Bereiche des 15. Armee- Korps eine bayerische Kavalleriebrigade. Außerdem liegt fast ein Drittel des 14. badischen Armeekorps in Oberelsaß. Rudolph, Landeskunde des Reichslandes Elsaß-Lothringen. 4. Aufl. 4

2. Uebersicht der Welt- und Völkergeschichte - S. 63

1846 - Berlin : Klemann
Deutschland. 63 beten Paris, 31. März, und stürzen Napoleon v.om Thron. Der erste Friede zu Paris, 30. Mai, läßt Frankreich die alten Grünzen von 1792, selbst mit Er- weiterungen im Elsaß und Savoien. Der Congreß zu Wien, den 3. Nov. eröffnet, be- räth die verwickelten Angelegenheiten Deutschlands; Preu- ßen erhält das Großherzogthum Posen, die nördliche Hälfte von Sachsen und mehrere Provinzen an beiden Rheinusern, tritt dagegen Ostfriesland an Hannover ab, welches zum Königreich erhoben ist. Nach der Congreß- akte vom 9. Juni 1815 soll Deutschland ein Staa- tenbund von souverainen Fürsten und vier freien Städ- ten sein. 1815. Die Rückkehr Napoleons von Elba ruft die Fürsten auf's Neue zu den Waffen. Preußen und Engländer entscheiden durch die Schlacht bei Belle Alliance (Blücher, Wellington) 18. Juni das Schicksal Europa's. Die Verbündeten besetzen Paris, 7. Juli, und Lud- wig Xviii. besteigt zum zweitenmal den Thron. Im zweiten Frieden zu Paris, 20. Novbr., behält Frankreich die Gränzen von 1790, mithin auch den El- saß und Lothringen. 1816. Der Bundestag zu Frankfurt am Main, eine Ver- sammlung von Abgeordneten sämmtlicher deutschen Staaten, eröffnet am '5. Nov., beräth die weitere Befestigung der deutschen Angelegenheiten und die Ausführung der Wiener Cvngreßakte. Zu demselben Zweck finden Congresse statt zu Aachen'(1818), Wien, Troppau (1820), Verona (1822). Der Wunsch einer gesetzlichen, ständischen Verfassung ist in einigen deutschen Staaten in Erfüllung gegangen und geht in andern, trotz mancherlei Hemmungen, seiner Ver- wirklichung entgegen. — Seit den Freiheitskämpfen tritt in Deutschland an die Stelle der seichten Aufklärung des vori- gen Jahrhunderts wieder eine allgemeinere ächte Re- ligiosität, neben welcher mancherlei religiöse Wirren die christliche Kirche aller Confessionen bedrängen. — Der Zoll-

3. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 157

1910 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iv. Die Gründung des Königreichs Italien und des Deutschen Reiches 1858 —1871. 157 möglich zu machen, an dem Londoner Protokoll festhalten zu müssen, erweckte damit einen Sturm der Entrüstung, nahm die österreichische Politik ins Schlepptau, gewann Frankreich für sich — England schien zu Dänemark zu neigen — und verlangte von Dänemark die Aufhebung der Verfassung. Da das verweigert wurde, überschritten am 1. Febr. 1864 die Preußen unter dem Prinzen Friedrich Karl, dem Sohne von Wilhelms I. Bruder Karl, und die Österreicher unter Gablenz, zusammen 57 000 Mann unter dem Oberkommando Wrangels, an dessen Stelle später Friedrich Karl trat, die Eider. Der Kriegsplan Helmuths v. Moltke1 bezweckte die Yernichtung des dänischen Heeres. Die Dänen räumten das Dane werk und zogen sich in die Düppeler Schanzen zurück; diese wurden am 18. April von den Preußen gestürmt und ein Teil Jütlands von den Verbündeten besetzt. In der Nacht vom 28./29. Juni gingen die Preußen nach Alsen über. Der Eroberung des ganzen dänischen Festlandes folgte der Friede zu Wien, in dem Dänemark Schleswig, Holstein und Lauenburg an Österreich und Preußen abtrat. Die neue Heeresorganisation hatte sich glänzend bewährt. Nun war die Frage, was mit den Herzogtümern geschehen solle. Die Lösung dieser Frage war zugleich die Lösung der deutschen Frage, * tv &vv»1/,-y\ . rai vt cws ^^uwv'vv'4-vv A Vvvjm . A'? A Jkjt* iw 4. Der deutsche Krieg 1866. a) Entstehung. Zunächst trat ein „Kondominium“ Öster- §132. reichs und Preußens ein. Jenes verlangte df’e l^insetzung des Augustenburgers, die auch von der Bevölkerung der Herzogtümer stürmisch gefordert wurde; Preußen konnte sie nur zugestehen unter der Bedingung, daß die Militärmacht der Herzog-., tümer ihm unterstellt, ihr Post- und Telegraphenwesen mit dem -preußischen vereinigt werde und sie in den Zollverein einträten. 1) Geb. 26. Okt. 1800 zu Parchim (Mecklenburg), nach, trüber Jugend zuerst in dänischen, seit 1822 in preußischen Diensten, seit 1835 im Generalstabe, nahm er an dem türkischen Kriege gegen Mehemed Ali teil (1839), war dann schriftstellerisch tätig, wo er sich als Meister des Stils bewies, wurde Chef des Großen Generalstabes, 1870 Feldmarschall und Graf, f 25 April 1891. * • > 'ri '"tf'c j -'S) . j ) £ £ 2^ t, . ~ Z ~ /lo /I , / /£/ y ' /' - J . ; ö / A y . y i i 1.-Q V. /- 'S, / t V . * %

4. Geographie von Mitteleuropa - S. 180

1912 - Regensburg : Manz
Großherzogtum Luxemburg. 2586 qkm. 250000 E, Luxemburg, von Belgien und dem Deutschen Reiche umschlossen, gehört teils zum Gebiet der Ardeunen teils (im S.) zum Lothringer Stufenland. Früher in Personalunion mit Holland stehend, ist das Land jetzt selbständig, aber mit Deutschland durch den Zollverein, durch sein Eisenbahnwesen und durch die Abstammung seiner Be- wohner (Rheinfranken) verbunden. Die Haupterwerbszweige bilden Landwirtschaft und Gewinnung von Eisen. Die mächtigen Eisem erzlager werden teilweise durch Tagebau ausgebeutet. Die Hauptstadt ist Luxemburg/ früher (als deutsche Buudesfeftuug) stark befestigt. 1 Der Name Luxemburg ist entstanden ans Lützelburg, ix i. kleine Burg.

5. Neuere Geschichte - S. 26

1895 - Leipzig : Reisland
— 26 — auf Schonung seiner Leute, daß er ohne Not nicht einen opferte. Die Verpflegung des Heeres, besonders in den Winterquartieren, lag ihm über alles am Herren, und wenn Mangel eintrat, so schoß er lieber von dem ©einigen vor, als daß er es an den Zahlungstagen am Solde fehlen ließ. Dafür verlangte er aber auch Pünktlichkeit im Dienst und strengen Gehorsam. Ausreißer schoß er oft mit eigner Hand im Fliehen nieder. Der Hofkriegsrat, in Wien lähmte oft feine besten Kriegsunternehmungen. Aber als mau ihm deshalb ans Leben wollte, weil er im Jahre 1697 den berühmten Sieg bei Z enth a über die Türken erfochten hatte, trotzdem daß ihm von Wien befohlen war, nicht zu schlagen, sprach Kaiser Leopold: „Dafür bewahre mich Gott, den Mann zu strafen, durch den mir Gott so viel Gutes erwiesen hat." 3. Verlauf des Krieges. Österreich eröffnete durch Eugen mit 30000 Mann, worunter 10000 Preußen waren, den Krieg 1701 in Italien, wo sich der französische Felbherr Catinat festgesetzt hatte. Vertrauensvoll folgten die Soldaten dem Prinzen auf die Gipfel der Alpen. Aber hier boten sich seiner Kühnheit die ersten Schwierigkeiten bar. Alle Pässe waren schon von den Franzosen besetzt, und Catinat hielt es für unmöglich, daß Engen über das Gebirge zu dringen vermöge. Allein diesem zweiten jhannibal war kein Gebirge nn-übersteiglich. Er bewaffnete feine Soldaten mit Hacken, Bohrern und Pulver, und in wenigen Tagen war ein Weg von 6 Meilen in der Länge und 2v2 m in der Breite durch den Felsen gebrochen, ans dem man mit Geschütz und Gepäck hinüber kam, indem man sie mit Seilen, Winben nnb Flaschen-Zügen in die Tiefe hinabließ. Mit Erstaunen sah Catinat den ganzen Zug vou den Bergen herabkommen nnb, ehe er es verhinbern konnte, die Ebene von Verona bis an die Etsch besetzen. Engen überfiel ihn bei Carpi imb schlug ihn aufs Haupt. In den Nieberlanben gewann der Herzog von Marl-borough mit den hollänbisch-bentschen Truppen die Oberhanb. Nun aber brang der französische Marschall Villars über den Rhein und vereinigte sich mit dem Kurfürsten von Bayern, der dann, währenb Villars Bayern becfte, in Tirol einbrang. Die Tiroler aber erhoben sich unter Martin Sterzinger für ihr Kaiserhaus und nötigten den Kurfürsten zum Rückzüge. Durch die Stellung der Franzosen in Bayern kam der Kaiser in Bebrängnis. Um diese zu enben, vereinigten sich Marlborough und Eugen aus bentschem Boben. Bei Höch-stäbt und Blenheim trafen sie auf die vereinigten Franzosen und Bayern, und eine Hauptschlacht mußte entscheiben (1704).

6. Grundriß der neuern Geschichte - S. 79

1835 - Berlin : Trautwein
79 f §. 2. £)er (lebenjfl^fißc ^rieg. eener if>r cntgcgcngefrellten Obfervation$armee, 26. 3ut« 1757 bei Spaftcnbctf, br&ngte tf>n gegen die Klbe jurücf, fo baf) er in der (Konvention von Älojter 0cven 8. 0cpt. Tluftöfung feiner Tlrtnee verfprad) und Hannover pretsgab, und bebroljte fclbjl S3?agbcburg, waljrenb eine anbere franj6jtfd)c Tlrmee unter dem ‘Prinjcn 0oubife, fo wie die f)6ci)ft mangelhaft organifirte 9veid)$/ armee unter dem *Prinjen von ^)i(b6urgö^aufcn, gegen $hfivin» gen vorruefte. Tiilcin grieörtdj, weld)er erjl den 6(terrcid)ifcf)en ©eneral ^)abbif aus Sßcrlin vcrfd)cud)en lief, griff ft'e unerwartet bei Scofbad) 5. 91ov. an und fd)(ug jtc fo gänjlid), bajj aud) 9vid)clicu fid) tn$ 4?ann5verfd)e jurüefjog. 3n bes Königs Tlb* wefenijeit Ratten die Oefterreic^cr 0d)weibnii-$ erobert, den com* manbirenben ‘Prinjen von Ssevern 22. Stou. bei Sörcslau gefd>ta# gen und barauf gefangen und aud) biefc 0tabt eingenommen; jebod) griebrid), aud) je£t nid)t entmuthigt, fd)(ug 5. 0ec. bei Leutfjen mit 33,000 93iann 80,000 öeftcrreid)er unter dem ‘Prin# jen Äarl von Lothringen, fo bajj biefen in 0d)leftcn nur 0d)weib* nifc blieb. £Die Stuften unter Tiprapin hattcn den gclbmarfd)all Schwalb bei ©roftjägernborf 30. Tlug. gefd)(agcn, fid) aber halb barauf aus ‘Preuften wicber jurüefgejogen. £>ie Unternehmung gen der, faffc aller Äriegsbebürfnifte ermangclnbcn, 0chwcbcn befchranften fiel) bamals, wie fernerhin, meift auf crfolglofe 0treifjuge. 3^ 3«hl'e 1758 eroberte griebrid), jefjt von <£ng* (anb lahrlid) burd) vier Sdiill. ^h^lci* unterftüfct, junsd)ft 0d)Wetb> nifj., belagerte dann ülmufc, muftte fid) jebod) wegen weggenom* mener 3ufuht* lieber aus Diahren jurucf'jiehn; barauf fchlug er die Stuften, welche unter germor ‘Preujjen befe^t, ftd) der Ober genährt und ^üftrin cingcafcbert hatten, 25. Tlug. bei 3°rnborf; nad) 0ad)fcn jurüdfehrenb würde er jwar 14. öct. bei Spodrfivt d)en von 0aun, welcher an bcs ^rinjen von Lothringen 0tclle getreten war, überfallen, aber wegen der geringen ^h^tigfeit und (£ntfd)lo|Tenheit feinet übervor(td)tigcn ©egncrs behauptete er bennod) 0ad)jcn. 2>ie Konvention von ^lofter 0cven war von Knglanb aufgehoben und jur 3!>efd)ü£ung Hannovers eine neue Tlrmee unter dem ‘Prinjen gerbinanb von ¿>raunfd)weig gebilbet worben, welcher die granjofen burd) rafchen Tlngriff halb gegen den Schein jurüefbrangte, Diefcn übcrfchritt, bei Krcfelb 23. 3unt ftegte und nur vor der Uebermad)t der geinbe fiel) nad) Söeftphalen jurüefjog. gerbinanb griff jwar 1759 eine franjbfifdje Tlrmee \

7. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 781

1858 - Weimar : Böhlau
781 Hauptarmes auf Dresden mißlang, und nach einer zweitägigen Schlacht, am 26. und 27. August, sah sie sich zu einem Rückzüge ge- nöthigt, der unter dem Einflüsse eines gewaltigen Regenwetters den kläg- lichsten Anblick darbot. Dagegen halfen dieselben Regenströme am 26. August der schlesischen Armee die Schlacht an der Katzbach ge- gen ein französisches Heer unter Macdonald gewinnen. Durch diesen Sieg wurde das in Blücher gesetzte Vertrauen zur kühnsten Zuversicht gesteigert. Von der Hauptarmes wurde Vanda m me, der ihr den Rück- zug nach Böhmen abschneiden wollte, bei Culm, in der Gegend vor, Teplitz, am 30. August, nach einem verzweifelten Widerstände mit zehn- tausend Mann zur Ergebung gezwungen. Auf die Nachricht, daß Blücher bei Wartenburg den Uebergang über die Elbe erzwungen und seine Vereinigung mit dem Kronprinzen von Schweden bewerkstelligt habe, wandte sich Napoleon, begleitet vom Könige von Sachsen, nach Leipzig. Die drei großen Heere von Böhmen. Schlesien und Norddeutschland hatten sich einander genähert und um- ringten den Gegner. Vom 16. bis zum 19. Oktober wurde die Völ- kerschlacht bei Leipzig geschlagen. Am Abend des 18. war der Sieg für die Verbündeten entschieden, und Napoleon beschloß für den anderen Morgen den Rückzug nach Weißenfels. Auf der Flucht durch die Elster ertrank der Anführer der Polen, Fürst Joseph Poniatowski. Der König von Sachsen wurde, als am 19. die verbündeten Monarchen in Leipzig eingezogen waren, für einen -Kriegsgefangenen erklärt und ge- nöthigt, seinen Aufenthalt in Berlin zu nehmen. Baiern hatte kurz vor der leipziger Schlacht dem Bunde mit Frankreich entsagt und mit Oest- reich einen Vertrag geschlossen. Jetzt eilte General Wrede mit einem bairisch-östreichischen Heere nach Hanau, um dem französischen Kaiser, der sich über Erfurt nach dem Rheine zurückzog, den Heimweg abzu- schneiden. Aber Napoleon brach sich durch das blutige Treffen bei Hanau (am 30. Oktober) Bahn und ging am 2. November mit den Trümmern seines Heeres über den Rhein. Hieronymus Napoleon hatte sein Königreich Westphalen am 26. Oktober verlassen, und Preußen, Hannover, Oldenburg, Hessen und Braunschweig nahmen ihr altes Eigenrhum wieder. Der Großherzog von Frankfurt, Karl von Dalberg, gab sein Großherzogthum auf und ging nach Konstanz, später nach Regenßburg, um seinen bischöflichen Pflichten zu leben. Würtemberg, Baden und Hessen-Darmstadt schlossen Verträge mit Oestreich und ließen ihre Truppen zu dem Heere der Perbündeten stoßen. Die Nordarmee war von Leipzig nach Hanno- ver gezogen und hatte sich dort in zwei Theile getrennt. Mit dem einen Theil drangen Bülow und Wintzingenrode nach Holland, mit dem anderen Bernadotte und Woronzow nach Holstein vor. Hol- land wurde bis auf einige wenige Plätze besetzt, und die Einwohner riefen den Sohn ihres ehemaligen Erbstatthalters, Wilhelm Vi., zu ihrem Herrscher aus. In Holstein wurden die Dänen zurückgetrie- den und schlossen am 14. Januar 1814 zu Kiel einen Friedensver- trag, in welchem sie Norwegen an Schweden abtraten und sich zur Theilnahme am Kampfe der Alliirten verpflichteten. Die Schweiz wollte sich für neutral erklären, die Verbündeten erkannten aber diese Neutralität nicht an.

8. Die neue Zeit - S. 238

1877 - Leipzig : Brandstetter
233 gleich ein Heer nach Spanien, das die Anerkennung erzwang. Der französische Prinz zog als König Philipp V. feierlich in Madrid ein. Kaiser Leopold konnte dem nicht ruhig zuschauen und erklärte an Frankreich den Krieg. Er fand Bundesgenossen an dem neuen Könige Friedrich I. von Preußen, der 10,000 seiner Brandenburger sandte, an den Seemächten England und Holland, die ihrer eigenen Sicherheit wegen die Uebermacht der Franzosen nicht zulassen konnten, und später traten noch Portugal und Savoyen dem Bunde bei. Was aber noch mehr werth war, als zwei große Armeen, das waren die beiden großen Feldherren, die jetzt den Oberbefehl erhielten, Prinz Eugen, der Sieger von Zentha, und der britische Held Herzog Marlborough. Aber auch Ludwig fand Bundesgenossen. Zwei deutsche Fürsten, der Kurfürst Maximilianvon Bayern, dem die Niederlande von den Franzosen zugesichert wurden, und dessen Bruder, der Kurfürst von Köln, traten auf Ludwig's Seite, wurden aber dafür vom Kaiser mit der Reichsacht belegt. So brach nun ein blutiger Krieg aus, der bis zum Jahre 1714 zu Wasser und zu Lande geführt wurde. Eugen eröffnete den Feldzug im März des Jahres 1701, indem er mit einem 30,000 Mann starken Heere nach Italien aufbrach, wo der tapfere französische Feldherr Catinat sich festgesetzt hatte. Freudig und vertrauensvoll folgten dem Prinzen Oesterreicher und Preußen bis auf die Gipfel der Alpen. Aber hier boten sich seiner Kühnheit die ersten Schwierigkeiten dar. Alle Pässe waren bereits von den Franzosen besetzt und Eatinat hielt es für eine baare Unmöglichkeit, daß Eugen, wofern er keine Flügel hätte, über das Gebirge zu dringen vermöchte. Allein diesem zweiten Hannibal war kein Gebirge unübersteiglich. Ein steiler Berg verschloß einen Ausweg, an den kein Franzose gedacht hatte. Eugen bewaffnete einige Regimenter mit Hacken, Bohrern, Pulver; Gemeine und Offiziere begannen zu arbeiten, und in wenigen Tagen war ein Weg von sechs Meilen in der Länge und 9 Fuß in der Breite durch die Felsen gebrochen. Auf diesem wurden die auseinander genommenen Wagen und Kanonen hinaufgebracht, dann mit Seilen, Winden, Flaschenzügen in die Tiefe hinabgelassen. Mit Erstaunen sah Eatinat den ganzen Zug von den Bergen herabkommen und, ehe er es verhindern konnte, die Ebene von Verona bis an die Etsch besetzen. Bald täuschte ihn Eugen durch unerwartete Wendungen, bald verschanzte er sich so klug, daß er nicht anzugreifen war, und zuletzt überfiel er ihn bei Carpi und schlug ihn tüchtig auf's Haupt. Gleich wacker wußte Eugen in Gemeinschaft mit dem trefflichen Marlborough zu siegen. Dieser, nachdem er einen festen Platz nach dem andern in den Niederlanden genommen, wandte sich nach Deutschland und vereinigte sich mit Eugen. Beihöchstädt (oder Blindhein, einem benachbarten Dorfe) trafen sie auf die vereinigten Franzosen und Bayeru und eine Hauptschlacht mußte jetzt entscheiden (1704). Marlborough warf sich an der Spitze der Engländer und Hessen mit Ungestüm auf die Franzosen, durchbrach ihre Reihen und trieb sie in die Flucht. Einen ungleich

9. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 283

1868 - München : Lindauer
283 Bayern unter Maximilian Ii Emanuel. der bisher so hartnäckige Kurfürst Max Emanuel seines Heeres fast gänzlich beraubt war, so blieb diesem nichts übrig, als mit seinen französischen Bundesgenossen über den Rhein zu ziehen. Ganz Bayern mit Ausnahme der Stadt und des Rentamtes München, die der Kaiser (gemäß einem zu Ilbesheim im Zweibrückischen am 7. November 1704 von dem dort komman- direnden römischen Könige Joseph I eingegangenen Vertrage) der Kurfürstin Theresia Kunigunda zur Residenz und zum Un- terhalte ließ, wurde von einem kaiserlichen Statthalter administrirt und sogleich die Reichsstädte Regens bürg, Augsburg und Ulm von kaiserlichen Truppen besetzt. Das Leiden des unter- jochten Bayerlandes griff die schwergeprüfte Kurfürstin so an, daß sie auf den Rath ihres Arztes nach Venedig reiste, um unter mildem Himmel ihre Gesundheit herzustellen. In ihrer Abwe- senheit drückte Joseph I (1705 — 1711), Sohn und Nachfolger des 1705 gestorbenen Kaisers Leopold, die unglücklichen Bewohner Bayerns noch härter. Man verschwor sich daher, die österreichische Besatzung in ganz Bayern niederzumachen, sich der Städte im Lande und eines Passes an der Donau zu bemächtigen und sich daselbst so lange zu halten, bis ein französisches Heer zur Unter- stützung ankäme. Doch Alles wurde entdeckt und die Folge war, daß man auch das Rentamt München mit der Stadt besetzte, die Verdächtigen verhaftete, das ganze Land entwasfnete, Münchens Zeughaus leerte, seine Festungswerke niederrieß und der aus Venedig heimkehrenden Kursürstin an der Grenze Bayerns er- öffnete, daß sie Bayerns Boden nicht betreten dürfe. Durch das harte Geschick der Mutter schwer betroffen schrieb Karl Albert, der Kurfürstin siebenjähriger Sohn, an den Kaiser und flehte um Gnade, aber Joseph I blieb unerweicht. Statt einer Antwort traf der kaiserliche Befehl ein, 12,000 Bayern auszuheben, die unter des Kaisers Fahnen in Italien und Ungarn kämpfen sollten. Als die bayerische Jugend nicht auf den Musterplätzen erschien, griff man zur Gewalt. Man ließ die jungen Leute in ihren Betten überfallen, unangekleidet aus der Schlafkammer reißen und bei herbstlicher Kälte auf Wägen gefesselt nach Tyrol schleppen. Das machte das Maaß des Unglücks und des Mißmuthes voll und ries den Entschluß hervor, das Joch der Fremdherrschaft mit

10. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 281

1868 - München : Lindauer
281 Bayern unter Maximilian Ii Emanuel. Während die versprochenen Truppen aus Frankreich unter dem Marschall Villars Bayern zu erreichen strebten, brachen des Kaisers Heere von zwei Seiten in dieses Land ein. Eine Abtheilung, von dem Grafen von Schlick befehligt, überschritt den Inn, die andere, dem Grafen Limburg-Styrum unter- geordnet, drang in die Oberpsalz. Max begegnete nun, so gut er konnte, den beiden feindlichen Feldherren, gewann manchen Vortheil über sie und versicherte sich der Reichsstadt Regens- burg, um das weitere Vordringen des Feindes zu hindern (8. April 1703). Mittlerweile war der französische Marschall Villars mit 28,000 Mann und 40 Kanonen durch den Schwarz- wald und das Kinzinger Thal gezogen und vereinigte sich (am 12. Mai 1703) bei Tuttlingen in Schwaben mit der bayerischen Armee. Da noch ein anderes französisches Heer, von dem Her- zog von Vendome geführt, von Italien her gegen Oesterreich ziehen sollte, so entwarf man den Plan, Max Emanuel solle durch Tyrol diesem Heere entgegen gehen und nach gelungener Ver- einigung in die kaiserlichen Erblande einfallen, während Villars die Donau bewachte. Daher wandte sich der Kurfürst am 14. Juni 1703 mit 9000 Bayern und 5000 Franzosen nach Tyrol, nahm die Festung Kufstein, welche den Weg in's Land öffnete, drang ungehindert bis Innsbruck und ließ an allen wichtigen Punkten kleine Besatzungen zurück (2. Juli 1703). Auf dem Wege von Innsbruck nach dem Brenner stellte sich dem weiteren Vordringen der. Bayern das Tyroler Landvolk ent- gegen und vertilgte von den Bergen aus manchen Schlachthaufen. Da Emanuel auch noch von kaiserlichen Truppen auf allen Seiten angegriffen wurde, sah er sich zum Rückzüge gezwungen, auf welchem der kaiserliche Revierförster Anton Lechleitner bei dem sogenannten reißenden Rang gen oder Marti ns - bühel, Zirl gegenüber, den geflissentlich zur rechten Seite des Kurfürsten reitenden Kammerherrn Grafen Ferdinand von Arco mit einer Kugel durchbohrte. Rach diesem Rückzüge Emanuels gingen nicht nur alle Eroberungen in Tyrol bis auf Kufstein verloren, sondern die Tyroler nahmen an den Grenzorten (Murnau, Oeschelle, Schweiganger) schreckliche Rache. Max Ema- nuels Lage ward mit jedem Tage bedenklicher, denn fünf feind-
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